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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 53

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 53 Maschinen, Frankenthal Zucker, Pforzheim und Hanau sind durch ihre Edel- metallwaren bekannt; Mannheim ist der Endpunkt der Großschiffahrt auf dem Rhein — nur wenige Schiffe fahren bis Straßburg weiter — und daher der größte Stapelplatz des süddeutschen Handels, namentlich in Getreide, Petroleum und Kolonialwaren, Frankfurt ist einer der ersten Geldmärkte, Mainz der bedeutendste Weinmarkt Süddeutschlands. Sehr gewerbetätig sind auch die Frankenlande, namentlich das erfin- dungsreiche Nürnberg, dessen Spielwaren und Lebkuchen weltbekannt sind wie seine Bleistifte, seine Elektrizitätswerke und seine Maschinenfabriken, zu schweigen von der altberühmten, wunderbar mannigfaltigen Kleinindustrie der Stadt. Neben Nürnberg verdienen Erwähnung die Nadelfabriken Schwabachs, das Er- langer (Universität) und Kulmbacher Bier, die Spinn- und Webe-Jndustrie in Hof, Bayreuth und Bamberg, die Lichtenfelser Korbwaren, die Granit- industrie im Fichtelgebirg, die chemischen Fabriken von Schweinfurt und Höchst, die Schaumweinfabrikation der alten Bischofs- und Universitätsstadt Würzburg. In Schwaben ist die alte und höchst mannigfaltige gewerbliche Tätigkeit Haupt- sächlich an den Flußfaden des Neckars gebunden, dessen Wasserkräfte wie die seiner Nebenflüsse seit langem in Dienst genommen worden sind. Da folgen den Strom entlang oder in seiner Nähe aufeinander: die idyllische Landesuniversität Tübingen, Rottweil mit großer Pulverfabrik, Reutlingen mit Gerbereien und Eisenwaren, Göppingen mit Maschinenbau und Webereien, Geislingen mit seinen geschmack- vollen Christoflewaren und Eßlingen mit Lokomotivbau; Stuttgart ist der Haupt- platz für das süddeutsche Buchgewerbe; Cannstatt hat Bäder und Maschinen; Heil- bronn am Ende der Neckarschiffahrt versieht Württemberg mit Kolonialwaren und hat vielerlei Industrie; Aalen am Kocher ist der Mittelpunkt der württembergischen Eisengewinnung; Hall am gleichen Flusse und Heilbronn besitzen reiche Salzlager; Gmünd erzeugt Edelmetallwaren. Lothringen, die westliche Grenzmark des Reichs, mit der starken Festung Metz und vielen Schlachtorten (Welchen?) ist das wichtigste Eisenerzgebiet Mittel- europas als Fundstätte des Minetteeisens. Bevölkerung. In das Süd westdeutsche Landbecken teilen sich die Pfälzer, Alemannen oder Schwaben und die Mainfranken. Die Pfälzer, den Rhein- franken zugehörend, nehmen die nördliche Rheinebene bis Weißenburg und Karls- ruhe, die Alemannen oder Schwaben den Süden und den größten Teil des König- reichs Württemberg ein. Die Mainfranken endlich erfüllen hauptsächlich die drei fränkischen Kreise in Bayern. Das Südwestdeutsche Landbecken in der Geschichte. Der Rhein. Es ist ohne weiteres klar, daß ein mit so reichen Naturgaben bedachtes und von geistig so regsamen Volksstämmen bewohntes Gebiet bestimmt ist, eine große Rolle in der Geschichte und Kultur des deutschen Volkes zu spielen. In der Tat darf man den Rhein zu allen Zeiten einen Strom der Kultur nennen. Cäsar mit seinen Legionen trug zuerst die Leuchte der Geschichte in dieses Land. Römische Kolonisten rodeten die Wälder, pflanzten die Rebe und legten Städte an. Basel (Augusta Rauracorurn), Straßburg (Argentoraturn), Speyer (Noviornagus) und Mainz (Moguntiacurn) ebenso wie Köln (Colonia), Neuß (Novaesiurn) und Xanten (Castra vetera) führen auf römischen Ursprung zurück. Seit den Zeiten der Völkerwanderung ist der Rhein von Deutschen umwohnt, er ist „Deutschlands

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 54

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
54 Einzelgebiete. Strom, nicht Teutschlands Grenze" (Arndt), ja in der Glanzzeit deutscher Herrlichkeit im Mittelalter floß er, wie ein zeitgenössischer Geschichtschreiber sich ausdrückt, „mitten durch Deutschland". Die Rheinlande waren im Mittelalter der Hauptsitz deutscher Kultur und deutscher Kaiserherrlichkeit. Bei Mainz oder in Frankfurt wurden die Kaiser gewählt und zu Aachen gekrönt; die Rheinstraße entlang zogen sie über den Splügen nach Italien, um sich die römische Krone zu holen; in der alten Reichsstadt Speyer endlich fanden viele von ihnen ihre letzte Ruhestätte. Den Rhein entlang (des Reiches Psaffengasse) saßen die mächtigsten geistlichen Kurfürsten, die Erzbischöse von Mainz und Köln. In den rheinischen Städten feierte das Rittertum seine glänzendsten Feste, dichtete Gottfried von Straßburg fein glühendes Epos und sang Heinrich Frauenlob seine zarten Minnelieder. Längs der ver- kehrsbelebten Rheinstraße erblühten mächtige Reichsstädte mit einem selbstbewußten, gewerbe- und handelstätigen Bürgertum. Machtvoll trat der Rheinische Städtebund dem ungerechten Treiben der Ritter und Fürsten entgegen. Herrliche Dome, stolze Fürsten- schlösser und starke Waffenplätze entstanden; hier wurde die Buchdruckerkunst erfunden. Erst durch den politischen Zerfall Deutschlands im 30 jährigen Krieg und die Raubzüge Lud- wigs Xiv. ward der Rhein „Deutschlands Grenze", bis er mit der Wiederaufrichtung des Deutschen Reichs 1871 aufs neue „Deutschlands Strom" wurde. Tas Maingebiet (Franken) in der Geschichte. Den Main entlang bestanden jähr- hundertelang große geistliche Herrschaften, die Bistümer Bamberg und Würzburg; Bamberg hochverdient durch die Christianisierung flavischer Völkerschaften im O., Würz- bürg berühmt durch die Pflege der Wissenschaften und der christlichen Charitas. Am Main liegt auch Frankfurt, der alte Handelsmittelpunkt. — In dem verkehrsreichen Franken- land mit seinen zum Burgenbau einladenden Felsenhöhen fand das Rittertum einen nur zu günstigen Boden, und das gewalttätige Regiment desselben beförderte hauptfäch- lich die Erhebung der Bauern i. I. -1525. Neben der hohen Geistlichkeit und dem Adel tat sich auch das Bürgertum in den Reichsstädten Frankens rühmlich hervor, allen Städten der Welt voran im Nürnberg des sechzehnten Jahrhunderts, wo Bischer, Dürer, Kraft und Hans Sachs weithin Ruhm erlangten. In den Zeiten schwacher Kaiserherrschaft hatten auch die Frankenlande alle Leiden der politischen Verelendung Deutschlands zu tragen. Die Mainftraße entlang zogen im 30 jährigen Krieg die Heere Gustav Adolfs und zu Anfang des 19. Jahrhunderts die Truppen des korsischen Cäsars. Noch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts galt die „Main- linie" sehr mit Unrecht als eine natürliche Scheidewand zwischen Nord- und Süd- deutschend. Das Mainland ist indes weit mehr eine „Brücke" zur Verbindung von Nord und Süd, und sein blühendes Berkehrsleben verdankt es vor allem diesem glück- lichen Umstand. Und welch glanzvolle fränkische Namen weist die Geschichte der deutschen Dichtkunst auf! Franken ist die Heimat des gedankenreichsten Sängers der höfischen Poesie, Wolframs von Eschenbach, und das Mainland schenkte uns Goethe. Im letzten Jahrhundert wurden hier Friedrich Rückert, Graf Platen und Jean Paul geboren. Schwaben in der Geschichte. Mit den Franken wetteifert in geschichtlicher Bedeutung der wackere Stamm der Schwaben. Nicht weniger als vier große Herrscherhäuser hat er dem deutschen Volk gegeben: die Staufer und die Welfen, die Hohenzollern und die Zäh- ringer. Dem stark ausgeprägten Freiheitssinn des Stamms ist die Entstehung der vielen freien Reichsstädte zuzuschreiben. Mit der Freiheitsliebe des Schwaben paart sich seine altbewährte Tapferkeit, die Uhland in der Schwäbischen Kunde treffend zeichnet. Die Schwaben galten als so wehrhaft und streitbar, daß sie die Vorfechter des Reichsheeres bildeten und das Vorrecht genossen, immer das Reichsbanner in den Kampf zu tragen, eine Ehre, die bis zu Anfang des vorigen Jahrhunderts bei Württemberg verblieben ist. Mit diesen echt männlichen Zügen vereinigt das schwäbische Volk jene wundersame

3. Für Präparandenanstalten - S. 78

1912 - Breslau : Hirt
78 C. i'änberfunöc. ließen. Weiter östlich, bereits in einer Tieflandsbucht, folgt Halle (181) an der Saale, gegenwärtig der Mittelpunkt des thüringischen Eisenbahn- netzes. Es besitzt eine Universität und die bekannten Franckeschen Stiftungen. Die Stadt verdankt ihren Namen und Ursprung den reichen Salzquellen, die einem ungeheuren Salzlager entspringen, das den Harz rings umgibt, und dem auch die reichen Quellen von Schönebeck an der Elbe und die Steinsalzbergwerke bei Staßsurt an der Bode angehören. Außer den: Kochsalz werden nördlich vom Harz, besonders um Staßsurt und Aschers- leben, ergibige Kalibergwerke betrieben. Die Bohrungen auf Kali iverden um den Harz herum immer zahlreicher und haben ein ungeheures Gebiet dieses wertvollen Dungmittels erschlossen, das bisher fast nur in Deutschland gefunden ist. Durch seine Verwendung blüht in diesen Ge- genden der Zuckerrübenbau auf dem fruchtbaren Schwemmlande in der Niederung. (Brannfchweiger und Magdeburger Börde.) Außerdem ist hier der Boden reich an Braunkohlen, die nicht nur als Förderkohle oder zerkleinert zum Heizen dienen, sondern auch zu einer großartigen Paraffin- und Petroleum-(Solaröl-)Jndnstrie Veranlassung geben. § 118. Die wichtigsten Harzstädte liegen am Fuße des Gebirges. Die meisten stammen aus der Zeit der Sachsenkaiser, die hier reich begütert waren und in den Harzwäldern ihre Jagdgründe hatten. Goslar liegt am Fuße des Rammelsberges, dessen Metallreichtum (da- mals Silber) schon den Glanz des sächsischen Hofes erhöhte. Es war der Lieblingsanfenthalt der fränkischen Kaiser, von denen Heinrich Iii. den Dom und den Kaiserpalast erbaute, die beide noch zum Teil erhalten sind. In der Nähe liegt eine Reihe bekannter Plätze. Das vielbesuchte Harz bürg besitzt Reste der Burg Heinrichs Iv. Wernigerode liegt am Anstritt der Holzemme. Quedlinburg hat blühenden Gartenbau. Die Stadt ist eine Gründung Heinrichs I., der hier im Dom begraben liegt. Ballen- stedt ist anhaltinische Residenz. $ 119. Zwischen dem nördlichen Vorlande des Harzes und der Lüne- burger Heide verläuft ein Längstal, in dem nach W die Aller znr Weser geht. Die Hügelzüge sind durch fruchtbare Ebeuen getrennt, die sich besonders zum Rübenbau eignen. Hier liegt das alte, aber neu er- blühte Halberstadt. Wolfenbüttel ist bekannt durch seine Bibliothek wie durch seinen Gemüsebau; es war einstmals die Residenz der Herzöge von Brannschweig. Die Hauptstadt des Herzogtums, Braunschweig (144), liegt an der früher bis hier schiffbaren Oker und am Übergangspunkte einer Handelsstraße von der Elbe zum Rhein. Es ist Mittelpunkt eines großen Gemüsebaubezirks (Spargel und Gemüse- konserven), Fabrikationsplatz sür Wurstwaren, Honigkuchen und Maschinen Technische Hochschule). Wie Goslar, Hildesheim und die Nordharzstädte übt es durch seine alten kirchlichen und weltlichen Bauten auf Künstler, Geschichts- und Altertumsfreunde eine große Anziehungskraft aus. Zeichnungen: 1. Ter Harz. 2. Das Gebiet der Aller.

4. Für Präparandenanstalten - S. 63

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 63 Berglandschaften zog besonders die Römer an, die hier schon eine keltische Niederlassung vorfanden. Die Stadt wurde eine befestigte römische Kolonie und uuter römischem Schutz eine blühende Handelsstadt. Triers Bildungs- anstalten standen bei den Römern in gutem Ruf, römische Villen schmückten in großer Zahl die Umgebung. Nirgends diesseit der Alpen findet man deshalb so zahlreiche Denkmäler aus römischer Zeit: die gewaltigen Pfeiler der Moselbrücke, die Reste des Kaiserpalastes und einer Wasserleitung, das Amphi- theater und die Porta nigra (Schwarzes Tor). Im Mittelalter wurde Trier der Sitz eines Erzbischoss und ein berühmter Wallfahrtsort. Den Fluß ab- wärts folgen nur noch kleine Weinorte. Zeichnung: Die Mosel auf deutschem Gebiet. Die Krümmungen werden ohne ängstliche Beachtung der Karte angedeutet. §89. Die Eifel nördlich der Mosel ist eine nur von einzelnen vulkanischen Kegeln unterbrochene, entwaldete Hochebene, in der die ihr eigentümlichen „Maare" (Kraterseen) eingebettet sind (Bild 40). Ein freund- licher Teil des Gebirges ist das liebliche Tal der Ahr mit den Heilquellen von Neuenahr und guten Weinen; die Hochfläche der Eifel ist rauh, nur ein Fünftel des Bodens ist (mit Kartoffeln und Hafer) bebaut. Die Gipfel sind oft malerisch schön und von Burgruinen gekrönt. Das ebene Gebiet im Hohen Venn (— Fehn, Moor) ist mit Moor bedeckt. Die Bahn Köln—trier hat das Eifelgebiet erschlossen. § 90. Im Gegensatz zur Abgeschiedenheit der Hochebene steht der von der Maas durchbrochene Nordrand des Gebirges, wo die Natur reiche Schütze an Kohlen, Eiseu, Blei und Zink eingelagert hat. Das hier ent- staudene Industriegebiet zieht sich durch Belgien nach Frankreich hinein. Auf deutschem Boden hat sich hier eine blühende Tuchindustrie entwickelt, aber auch Maschinenfabriken, chemische Werke, Messingwerke beschästigen Tausende. Mittelpunkt der deutschen Industrie ist Aachen (156), genannt nach seinen zahlreichen Heilquellen la^ua —Wasser), denen der Ort seinen Ursprung verdankt. Ihretwegen liebte Karl der Große den Platz. Er machte Aachen zu seiner Residenz und baute den Dom und Kaiserpalast, in dessen Kapelle er begraben liegt. Jetzt ist Aachen wesentlich Industriestadt und mit dem benachbarten Burtscheid verwachsen. § 91. Der rechtsrheinische Gebirgsflügel beginnt im 8 mit dem Taunus, vom Volke „die Höhe" genannt. An seinem Fuße liegen die weltbekannten Bäder Wiesbaden und Homburg, auf seiner Höhe steht die Saal- bürg, die auf kaiserliche Anregung neu hergerichtet wurde. Das Miueral- wasser von Selters und vielen anderen Orten ist weithin bekannt. § 92. Der Westerwald liegt zwischen Sieg und Lahn und ist ein unwirtliches, von einsamen Wäldern bedecktes Hochland. Seine Tonlager liefern den Stoff für die Millionen von Krügen, die zum Versand der be- nachbarten Mineralwässer dienen. Im Siegtal sind zahlreiche Berg- und Hütteuwerke. Die „Rote Erde" läßt Eiseu und Kupfer gewinnen.' Das

5. Für Seminare - S. 494

1912 - Breslau : Hirt
494 B. Länderkunde, — Vi. Europa, und russische) eingeführt werden. Die Bevölkerung wohnt hier äußerst dicht: 1000 E. auf 1 qkm. Durch die Ergiebigkeit seines Bodenbaus, die Ausbeute und die Verarbeitung seiner Bodenschätze sowie durch die Ausnutzungsfähigkeit seiner reichen Wasserkräfte wurde Schlesien eins der blühendsten Länder des Deutschen Reiches. Dem Verkehr der nach 80 ausgestreckten Provinz dienen vier große Längsbahnen; sie führen entweder durch Breslau oder sind dnrch Qnerbahnen mit dieser Stadt verbanden. So wnrde Breslau der Eisen- bahnmittelpnnkt der Provinz, ans der 16 Schienenstränge nach Österreich und einer nach Rußland führen. 251. Das Rathaus zu Breslau. Der schöne, große Platz ist der „Ring", der heutige Geschäftsmittelpunkt Breslaus, dieselbe Stätte, wo vor 600 Jahren tapfere deutsche Ansiedler ihre kleine Stadt gründeten. Den schönen Rathausbau, das würdigste Denkmal deutscher Baukunst in den Ostmarken, verdankt Breslau erst seiner späteren Blütezeit, als sich nach vielen Kämpfen mit dem Slawentum ein kräftiges, reiches Bürgertum gebildet hatte. §321. Hi. Siedlungen. 1. In Obcrfchlesicn, einem Gebiete, wo im vorigen Jahr- hundert noch unabsehbare Wälder rauschten und eine spärliche Bevölkerung sich kümmerlich nährte, hat die innige Vereinigung von Bergbau und Industrie, von Kohlenschächten und Hüttenwerken auf engem Raum volkreiche Siedlungen teils neu entstehen, teils aus vorhandenen kleinen Orten sehr schnell erblühen lassen. Dahin gehören Königshütte (75), der Mittelpunkt des Kohlenbergbaus und der Groß- industrie, Beuthen (70 , mitten im Gebiete des Eisenerzbergbaus gelegen, Tarno- witz (15) mit ergiebigen Bleierzgruben, dann Gleiwitz (70), Kattowitz -45), Zabrze (70). Dicht neben diesen von Jndustriegeräusch erfüllten Stätten liegen — auf Kohlenfeldern des Bergbaus der Zukunft — weite Waldungen. Am westlichen Rande des mächtigen Kohlenfeldes und an der schiffbar werdenden Oder liegt Ratib or(40), Kofel gewinnt durch den zur Oder führenden, 45 km langen Klodnitz-Kanal als Kohlenhafen immer steigende Bedeutung. Oderabwärts liegt Oppeln 35).

6. Für Seminare - S. 408

1912 - Breslau : Hirt
408 B. Länderkunde. — Vi. Europa, Hohenzollern in den Rest teilt. Der bayrische Anteil umfaßt die drei Kreise: Schwaben, Oberbayern, Niederbayern. 1. Königreich Bayern, Schwaben. Im Kreise Schwaben blühen Weberei, Maschinenbau und Handel, besonders in Augsburg (115), der alten Übergangs- statte am Lech (Hauptstadt der römischen Provinz Vindelizien, Augusta Yindelicorum). Am Vereinigungspunkte der alten Querstraße über die Hochfläche (Schlacht 955) und der viel umkämpften Juraübergänge, die bei Ulm und Donauwörth die Donau treffen, blühte es im Mittelalter als beherrschender Sammelpunkt der deutscheu Straßen nach Italien, durch Vermitteluug des rheinischen und italienischen Handels und durch Ge- Werbtätigkeit als „Stadt der Fugger". Zwar wurde Augsburg durch die Gotthard- 216. Passau. Die Lage auf einer Flußgabel gewährt die Möglichkeit einer leichten Verteidigung und zugleich eines leichten Flußüberganges. Beiden Ursachen verdanken Flußhalbinselstädte wie Passau und Coblenz ihre Entstehung und ihre Verkehrsbedeutung. Sie wurden Sammelpunkte der die Flüsse begleitenden Längs- straßen. Die Häuser der Stadt wuchsen bald über die Halbinsel hinaus auf die gegenüberliegenden Ufer, mit denen der Verkehr zuerst durch Kähne, später durch Brücken hergestellt wurde. und Brennerbahn um seine alte Bedeutung gebracht, doch ist es, die Wassertrieb- kraft seiner Flüsse ausuutzend, in den letzten Jahrzehnten der Sitz einer hoch- entwickelten Webindustrie und infolge seiner Lage wieder ein Knotenpunkt starken Verkehrs geworden. Am Donauübergang der durch das fruchtbare Ries führenden Straße aus dem Neckartal liegt Donauwörth (5), auf einer Insel im Bodensee, die mit dem Festlande durch eine 330 m lange Brücke verbunden ist, Lindau, eine Stadt mit lebhaftem Verkehr. d) Oberbayern. München (600), die Hauptstadt Bayerns und die drittgrößte Stadt des Deutschen Reiches, ist als Zollstätte an der Stelle, wo die „Salzstraße" von Salzburg nach Augsburg und Ulm die Isar zwischen den nördlich gelegenen Mooren und den südlich sich ausbreitenden Seen und großen Wäldern überschreitet,

7. Für Seminare - S. 409

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — B. Das Deutsche Alpenvorland. 409 als Brückenstadt von Heinrich dem Löwen gegründet. Im 19. Jahrhundert wurde es infolge der ihm besonders zugewandten Fürsorge seiner Fürsten der wichtigste Knotenpunkt der süddeutschen Eisenbahnen (Schnittpunkt des Verkehrs- krenzes Paris—wien, Berlin—rom) und eine hervorragende Pflegstätte von Wissenschaft und Kunst (Universität, Technische Hochschule, Malerakademie). München ist ferner ein bedeutender Hand elsplatz, vorzugsweise für Getreide, und eine Industriestadt, die durch ihre Bierbrauerei Weltruf erlangt hat, aber auch im Maschinenbau sowie im Kunstgewerbe Hervorragendes leistet. — An der Donau deckt die starke Festung Ingolstadt (25) die Straßen nach dem N, und als Verkehrsknotenpunkt (Kreuzung der Paris—wiener Straße mit der vom Brenner den Inn entlang führenden Bahn) entwickelte sich Rosen heim (16) am Inn. c) Niederbayern. An der Jnnmündnng entstand auf einer bergigen Flnßhalb- infel in malerischer Lage an der Stelle eines römischen Standlagers (Castra Batava) die bayrische Grenzstadt Passau (20, Bild 216). Sie vermittelt den Grenzverkehr. Im fruchtbaren, lößbedeckten Dun-Gän (d. h.donau-Gau) ist Straubing (25) an der Donau gleich der in fruchtbarerumgebung gelegenen Hauptstadt Niederbayerns, Landshut an der Isar (25), ein Marktplatz für Getreide. Geographisch zum Alpenvorlands, politisch zur Oberpfalz gehört Regensburg (das römische Castra Regina, d. h. Lager am Regen, 55) am nördlichsten Punkte des Donaulaufes, wo die Verbindungen von Franken, Böhmen und des Deutschen Alpenvorlandes zusammentreffen. Es war im Mittelalter eine der wichtigsten dent- schen Städte und vermittelte den Handel zwischen Venedig und dem N, zwischen dem W Europas und dem Orient. Der Ort büßte seine Bedeutung ein, als nach den Türkenkriegen der Handel mit dem Morgenlande zurückging. Heute Knotenpunkt von sechs Eisenbahnlinien und Stapelplatz der hier beginnenden Donau-Damps- schiffahrt, ist Regensburg wieder die bedeutendste bayrische Donaustadt, die auch in manchen ihrer Bauten die gediegene alte Pracht der Freien Reichsstadt bewahrt hat. 3. Königreich Württemberg. Wo die heute vom Orient-Expreß benutzte Straße aus dem Neckartal über die Rauhe Alb die Donau an der Jllermündung erreicht (Geislinger Steg), entstand die schon im Mittelalter blühende Stadt Ulm (60). Wegen ihrer wichtigen Lage ist sie eine starke Festung und mit einem Kranze von Außen- und Vorwerken umgeben. Das Wahrzeichen der Stadt ist das gotische Münster, der höchste Steinbau des Kontinents (161 m). Am nördlichen Bodenseenser wurde neuerdings Friedrichshafen (5) als Luftschiffwerft (Zeppelin) bekannt. 3. Großherzogtum Baden. Konstanz (30), ambeginn des Untersees und am Südufer des Bodeufees, eine aufblühende Stadt, ist mit dem badischen Hauptgebiet in der Oberrheinischen Ebene durch drei Bahnen verbunden, durch die strategische „Umgehungsbahn" nördlich von Schaffhausen, die „Hölleutalbahn" und die „Schwarzwaldbahn" von Donaueschingen nach Offenburg. Es steht auch in leb- hastem Verkehr mit den deutschen Bodenseestaaten sowie mit Österreich und der Schweiz. 4. Fürstentum Hohenzollern. Es bildet einen Regierungsbezirk unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Die Residenz Sigmaringen (5) ist eine kleine Stadt an der Donau.

8. Für Seminare - S. 441

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. —■ D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. 441 Vi. Politische Gliederung und Siedlungen. Staatlich gehört das ganze Ge- biet außer dem kleinen oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld (im Tal der oberen Nahe) zu Preußen, und zwar 1. zur Provinz Rheinland, 2. zu Westfalen und 3. zu Hessen-Nassau. 226. Das Deutsche Eck in Coblenz. Auf der Landzunge zwischen der Mündung der Mosel und dem Rhein errichtete die Rheinprovinz ein mächtig wirkendes Denkmal zum Gedächtnis Kaiser Wilhelms I. 1. Provinz Rheinland, a) Vonkreuznach an dernahe (Salinen, Solbad; 25) finden sich am Rheinuser nur kleine, aber ehemals wichtige Orte bis nach Coblenz, das einst die Römer als Confluentes gründeten (60, Bild 226). Die Provinzhaupt- stadt, eine wichtige Eisenbahnkreuzung (hier trifft die strategisch bedeutsame Lüne Berlin—metz auf die Rheinbahn; s. § 289) und der eigentliche Mittelpunkt des Schiesergebirges, ist stark befestigt wie auch das gegenüber aufragende Ehren- breitstein. Ihre Entwicklung zur Nebenbuhlerin Cölns wurde durch die Enge des Raumes gehemmt. Im fruchtbaren Nenwieder Becken liegt das aewerbtätiae Neuwied (20). b) Da, wo die Berge vom Strom zurücktreten, dehnt sich am linken Rheinufer Bonn (90) aus, nächst Berlin die besuchteste preußische Universität. Mit dem Schiesergebirge steht Cölu (525), die Stadt in der gleichnamigen Tieslands- bucht, in enger wirtschaftlicher Beziehung. Die Steinkohlen des rheinisch-westsäli- schen Bergbaus und die Braunkohlen des Vorgebirges liefern feiner Industrie die Triebkraft, und in Cöln sammelt sich der größte Teil des Fremdenstroms, der sich alljährlich in die herrlichen Täler des Gebirges ergießt. (Vgl. § 330.) c) Am Eintritt der schiffbaren Mosel in das Schiefergebirge entstand Trier (50). Berühmte Baudenkmäler erinnern an die Zeit, wo Trier als Augusta Trevi- rorum römische Hauptstadt von Nordgallien war. Einst war es auch Sitz eines

9. Für Seminare - S. 296

1912 - Breslau : Hirt
Wiener Wald. Kahlenberg. Bisamberge. Marchfeld. Rathaus. Votivkirche. Kaiserliche Hofburg. Hosgarten. Stephanskirche. Justizpalast. Burgtheater. Ringstraße. Kunstakademie. Natur- und kunsthist. Museum. Museumsstraße. 172. Wien, von Süden gesehen. Der Stephansdom, ein Meisterwerk deutscher Baukunst, ist der Mittelpunkt der altertümlichen, enggebauten Altstadt, die seit Niederlegung der Festungswerke von eleganten Stadtvierteln und einem Kranze herrlicher Bauwerke und Parkanlagen umgeben ist. Zwischen dem gotischen, vieltürmigen Rathaus und dem neuen Burgbau befindet sich Wiens schönster Platz, ringsum geschmückt mit hervorragenden Bauwerken. Weit schweift der Blick über die schöne Kaiserstadt bis zum Donaudurchbruch und zum villengeschmückten Wiener Wald. Co Cd 05 C

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 44

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
44 ^ Pfalzische oder dritte Raubkrieg. (1688-1697). ^renb ^ mit Trken im Kriege lag. suchte Ludwig seine Lnder- aus Kosten Deutschlands zu befriedigen. Er war Schwager der Pfaw graftn Elisabeth Charlotte, der Gemahlin des Herzogs von Orleans. Als der Kurfürst Karl von der Pfalz starb, ohne Kinder zu hinterlassen, erhob Ludwig im Namen seiner Schwgerin Erbansprche auf mehrere pflzische Frstentmer und lie auch sofort seine Truppen in die Rheinlands einfallen. Die Einwohner wurden beraubt und mihandelt, zahlreiche Drfer und Städte gingen in Flammen ans, das stolz e Heidelberger Schlo san k in Trmmer der Dom zu Speier wurde zerstrt und sogar die Gruft der dort ruhenden Kai)er m srevelhafter Weise geschndet. Zunchst nahmen sich mehrere deutsche Fürsten der hartbedrngten Gegenden an, besonders der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenbura' et zog an den Rhein, eroberte Kaiserswerth und Bonn und zwang die Franzosen zum Rckzugs Als sich dann Holland und England mit Deutschland verbndeten, entbrannte ein europischer Krieg, der neun Jahre lang mit der grten Anstrengung und mit wechselndem Kriegsglcke zu Wasser und zu Lande gefhrt wurde. Zu Ryswijk (Reiweif)1), einem Dorfe beim Haag, kam es tm Jahre 1697 zum Frieden. Freiburg wurde von den Franzosen herausgegeben, Elsa nebst Stra brg blieben bei Frankreich. England. England, das durch den im Jahre 1215 unterzeichneten Groen ^reiheitsbrief" (Ii. T. S. 174) die Grundlage fr feine Staatsverfassung schuf und parlamentarisch regiert wurde, blieb von dem Absolutismus frei. 1. Die beiden ersten Stuarts. Nach dem Tode der Knigin Elisabeth (Ii. T. S. 256) bestieg Jakob I. (16031625), der Sohlt Maria Stuarts, den englischen Knigsthron und vereinigte als König von Grobritannien England, Schottland und Irland zu einem gemeinsamen Reiche. Seine verschwenderische Hofhaltung, seine Abhngigkeit von unwrdigen Gnstlingen und seine Hrte gegen seine katholischen Untertanen erregten eine groe Unzufriedenheit. Der Versuch, ihn während einer Parlamentssitzung in die Lust zu sprengen (Pulver-Verschwrung), wurde uoch frhzeitig entdeckt; die Teilnehmer an dieser frevelhaften Tat wurden hingerichtet. Sein Sohn und Nachfolger Karl I. (16251649) suchte mglichst unumschrnkt zu regieren und berief deshalb das Parlament jahrelang nicht zusammen. Durch seine kirchlichen Neuerungen, besonders auch durch die Einfhrung der bischflichen Kirchenverfassung bei den presbyterischen Schotten machte er sich vollends verhat. Es kam zu einem Kriege zwischen ihm und dem Parlament; spottweise nannte man die Anhnger des Knigs Kavaliere", feine Gegner nach ihrem kurzgefchnittenen Haar ') Den Frieden nannte man spottweise: Rei-weg--Frieden".
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